"Chancengleicheitsgesetz" - Erfahrungen gesucht!

  • Hallo!


    Mich würde sehr interessieren, welche Erfahrungen ihr schon mit dem Chancengleichstellungsgesetz gemacht habt. Es wäre super, wenn ihr die hier rein schreiben könntet!


    Hier mal meine Erfahrungen:


    Wahrscheinlich finden es hier alle schlimm, dass die Kostenbeiträge so drastisch gestiegen sind und man bei allen Anträgen, Ansuchen,... die Vermögensverhältnisse bekannt geben muss.


    Hat jemand schon Erfahrungen mit der Einkommensgrenze gemacht? Wenn man arbeiten geht wird einem ja beim Einkommen der Betrag, der über 1200 bzw. 1500 € hinaus geht, genommen. Hier habe ich noch keine Erfahrungen gemacht, aber Ich bin schon sehr gespannt darauf, wie das für mich aussieht wen ich dann einen Job habe. Da überlegt man es sich wirklich ob man Vollzeit arbeiten geht; von dem abgesehen möchte ich sowieso nur Teilzeit arbeiten.


    Ich habe 42 Std. persönliche Assistenz im Monat. Auch hier wurde der Kostenbeitrag auf 33% erhöht. Bevor ich von dieser Kostenerhöhung erfuhr habe ich um Stundenerhöhung angesagt. Es hieß, ich bekäme sowieso nicht so bald welche. Durch die Beitragserhöhung gaben soviele Assistenznehmer ihre Stunden zurück, dass ich auch weche bekomme habe. Ich habe sie zwar genommen, falls ich sie wirklich mal dringend in einem Notfall brauchen würde, aber ich konsumiere die Stunden nicht. Ich bzw. meine Eltern können sich keine zusätzlichen Stunden durch diese Erhöhung leisten, leider... ;(


    Was hat sich für euch durch das Chancengleichheitsgesetz verschlechtert? Ich bin schon gespannt, was ihr dazu zu sagen habt!

    Have a nice day!
    Lg Daniela

  • Mir fällt gerade ein, dass das in anderen Bundesländern anders sein kann, weil das betrifft soviel ich weiß nur das oö. Chancengleichheitsgesetz. In anderen Bundesländern kenne ich mich nicht so aus, weil es ja für mich nicht relevant ist.

    Have a nice day!
    Lg Daniela

    • Offizieller Beitrag

    Hallo Daniela


    Also ich möchte hier erst mal sagen dass man bei der persönlichen Assistenz unterscheiden muss zwischen beruflicher Assistenz und freizeit Assistenz.


    Ja, es gibt tatsächlich auch eine persönliche Assistenz für die nichtberuflichen Tätigkeiten. Egal ob Einkaufen, Gartenpflege, Hausreinigung oder andere Tätigkeiten.


    Im Allgemeinen muss ich gestehen dass ich dazu leider so gut wie nichts dazu sagen kann da ich glücklicherweise diese Service nicht in Anspruch nehmen muss.


    Was die Einkommensgrenze betrifft so finde ich das es ein allgemeines Problem ist. Egal ob es um Wohnbeihilfe, Rezeptgebührenbefreiung, etc.. geht, die Einkommensgrenze ist meiner Meinung nach nicht mehr zeitgerecht.


    Eines der Hauptprobleme bei der Einkommensgrenze ist dass hier kein "Eigenbedarf" berücksichtigt wird. Es wird also immer das gesamte Einkommen aller im gemeinsamen Haushalt lebenden Personen gerechnet. Es wird nicht in Betracht gezogen dass jede Person ein gewisses Maß an Eigenbedarf hat und somit diese Geld eigentlich nicht zur Verfügung steht.


    Diese "Eigenbedarf" beinhaltet die grundlegenden Dinge des täglichen Lebens wie Kleidung, Essen, Körperpflegeprodukte, ev. ein Auto um den Arbeitsplatz zu erreichen oder eine Jahreskarte für die öffentlichen Verkehrsmittel sowie Kosten für personenbezogene Versicherungen.


    Dies alles wird nicht berücksichtigt und stellt somit eigentlich eine massive Einschränkung dar. Besonders stark betroffen sind Ehepaare bei denen die behinderte Person z.B. weniger als das Existenzminimum hat denn auf Grund des Einkommens der Nichtbehinderten Person fallen in den meisten Fällen alle Zuschüsse weg.
    Ich kenne das leider aus eigener Erfahrung, ich selbst habe nicht ganz 300 Euro Pension aber weil meine Frau fast 1500 Euro verdient bekomme ich keine Ausgleichszulage, keine Wohnbeihilfe und auch keine anderen Zuschüsse.


    Ist jetzt wahrscheinlich nicht so ganz die Antwort die du erwartet hast aber ich fand dass es auch mal von dieser Seite betrachtet werden muss.


    lg.
    Michael

    LG. Michael


    ;) Dem Weisen ist die Ruhe heilig, nur Verrückte haben's eilig.

  • Hallo Michael!


    Ich habe auch Persönliche Assistenz für die "Freizeit": einkaufen, Termine wahrnehmen, Behördengänge, auf einen Kaffee gehen...


    Danke übrigens für die Internetadresse! Die werde ich mir gleich mal aufschreiben. Ich habe morgen einen Termin bei der AMS-Stiftung "Futura". Ich bin schon gespannt, was da raus kommt. Langsam aber sicher fällt mir zuhause die Decke auf dem Kopf.


    Schlimm finde ich irgendwie auch, dass ich von Seiten des AMS mehr oder weniger in der Luft hängen gelassen werde. Bis auf die Idee mit der Stiftung hat mir das AMS bis jetzt gar nicht geholfen. Ich bekomme auch kein Arbeitslosengeld. Ich verstehe ja, dass ich kein Arbeitslosengeld bekomme, weil ich noch nie gearbeitet habe.
    Nur eines verstehe ich ehrlich gesagt gar nicht: Wenn jemand mit noch dazu guten Qualifikationen Bewerbung um Bewerbung schreibt und (nachweislich!) nur Absagen bekommt, kein Geld vom AMS kriegt. Klar, ich hab noch nie gearbeitet. Doch was soll ich bitteschön machen, wenn ich bis jetzt von den über 160 Bewerbungen erst ein einziges seriöses Vorstellungsgespräch hatte?! Auch wenn ich noch zuhause wohne möchte ich vielleicht mal mein eigenes Geld haben...


    Ich bin wirklich nicht ausländerfeindlich. Eine meiner drei besten Freundinnen ist Kroatin. Manchmal frage ich mich aber, wieso für Ausländer, die NICHT bereit sind sich in unsere Gesellschaft zu integrieren, soviel Geld da ist, wenn man nicht mal die eigenen Landsleute unterstützen will. Ich will damit niemanden persönlich angreifen, aber das ist meine Meinung.

    Have a nice day!
    Lg Daniela