Langzeitpatienten

    • Offizieller Beitrag

    Seit Jänner 2006 gibt es die Betreuung von Langzeitpatienten durch mobile Krankenschwestern nur mehr kostenlos wenn es eine sogenannte spitalsersetzende Maßnahme ist. Nur dann werden die Kosten von der Krankenkasse übernommen.
    Ansonsten muß der Patient abhängig von Einkommen und Pflegegeldstufe einen Kostenanteil bezahlen.


    Ein Beispiel:


    Gesamteinkommen aller im Haushalt lebenden Personen inkl. Pflegegeld (Pflegestufe 5): 2500 Euro.


    Pflegeaufwand pro Tag: 30 Minuten (Verbandwechsel)


    Anfahrtszeit: 15 Minuten


    Daraus errechneter Kostenanteil - 11,67 Euro pro Tag.


    Bei 5 Tagen pro Woche und 4 Wochen pro Monat betragen die monatlichen Kosten somit 233,40 Euro, also fast ein Drittel des Pflegegeldes.


    Die Vorschreibung dieses Betrages kommt vom Fond Soziales Wien.
    Hinzu kommt auch noch der Umstand dass, obwohl laut Wiener Gebietskrankenkasse, die mobilen Krankenschwestern diverse Hilfsmittel, wie Handschuhe, Einwegpinzetten, etc... selbst beistellen müssen, die Patienten aufgefordert werden diese Hilfsmittel selbst zu besorgen auch wenn sie von der Krankenkasse nicht bewilligt werden. Somit erhöhen sich die monatlichen Kosten um durchschnittlich 30-50 Euro.


    Was um Himmels Willen ist da sozial ? Kaum jemand kann sich das leisten. Daraus entsteht eine zwangsweise, schlechtere Behandlung was wiederum zu einer Verlängerung des Heilungsprozesses mit sich bringt. Dadurch wiederum entstehen höhere Kosten für Medikamente, Verbandsmaterial, etc.. bis hin zur wiederholten Aufnahme in ein Spital.
    Je länger das ganze dauert desto mehr verschlechtert sich der Allgemeinzustand des Patienten und die Gefahr von Folgeerkrankungen steigt. Somit entstehen dem Gesundheitssystem weitaus höhere Kosten als der Selbstbehalt einbringt. Also ist das ganze eine völlig sinnlose Aktion und gehört umgehend abgeschafft zum Wohle der Patienten und dem gesamten Gesundheitssystem.


    Michael

    LG. Michael


    ;) Dem Weisen ist die Ruhe heilig, nur Verrückte haben's eilig.