Sparmaßnahmen der Krankenkassen

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    Da die Krankenkassen immer mehr sparen und das auf unsere Kosten habe ich heute einen Brief an die amtierende Gesundheitsministerin geschrieben, hier der Inhalt:





    Ich werde natürlich weiter darüber berichten.

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    Unerwarteterweise bekam ich heute ein recht positiv klingende Antwort von Fr. Mag. Milisits. Ich lege die Antwort als gepacktes PDF-Dokument bei.


    Michael

  • Da kann man ja nun nur hoffen, dass die schnelle Antwort nicht wegen Wählerstimmen (in Bezug auf die bevorstehende Wahl am 28.9.), sondern wirklich wegen dem Willen fürs rasche Helfen gesandt worden ist.


    Halt uns doch bitte auf dem Laufenden, wie sich die ganze Sache weiterentwickelt.


    Danke!

    lg Bettina


    Unser Motto sollte lauten: Trotz allem!

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    Nach einem sehr netten Telefongespräch gibt es folgendes zu berichten:


    Der Verband der Sozialversicherungsträger wurde aufgefordert innerhalb von 3 Wochen alle Krankenkassen in Österreich zu kontaktieren um eine österreichweite einheitliche Lösung zu finden.


    Ich werde vorraussichtlich am 25.9. weitere Informationen erhalten und natürlich hier wieder darüber berichten. Eines kann ich aber schon jetzt und hier versprechen, wenn da nichts dabei rauskommt werde ich weitere Schritte einleiten und wenn es sein muss werde ich mich sogar an das EU-Parlament wenden. Es darf nicht sein dass Sparmaßnahmen auf Kosten der Gesundheit und der Mobilität gehen.


    Achtung Stufe ist und bleibt Parteilos, wir sind weder Rot, Grün, Orange, Schwarz oder sonst noch eine Farbe. Hier zählt nur das Wohl von RollstuhlfahrerInnen in Österreich und sonst nix !


    So, das wollte ich nur mal loswerden.


    Michael

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    Heute hat mich ein Email mit nachfolgenden Inhalt erreicht:



    Natürlich werde ich weiterhin dran bleiben und weiter hier über die Fortschritte berichten.


    Michael

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    Wie zu erwarten kam zwar eine Antwort, die ich euch natürlich nicht vorenthalten möchte und auch meine Antwort (im nächsten Posting)


    Es sei auch noch erwähnt dass das Schreiben von Frau Mag. Milisits an mich weiter geleitet wurde.


    Michael

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    Nachfolgend meine Antwort, ebenfalls an Frau Mag. Milisits.



    Ich denke es bedarf hierbei keinerlei weitere Erklärung.


    Michael

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    Ein eben geführtes Telefonat mit einem Mitarbeiter eine Firma aus dem Bereich Rehatechnik beweist dass sich die Krankenkassen kautt sparen.


    Es wird lieber viel Geld für die Behandlung ausgegeben als für die Verhinderung.


    Ein kleines Beispiel:


    Die Kassen bezahlen einen Haufen Geld für spezielle Anti-Dekubitus-Matratzen weil jemand wund ist aber sie bezahlen z.B. kein Lammfell das zur Vorsorge dient und in vielen Fällen ein wundliegen verhindert.


    Das ist echt krank !!!!


    Michael

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    Auf Grund der Feiertage sowie einige Erledigungen in eigener Sache bin ich jetzt erst dazu gekommen mit Dr. Schmatzberger vom Dachverband der österreichischen Sozialversicherungen in Kontakt zu treten.


    Da ich ihn telefonisch nicht erreichen konnte habe ich vorab um einen Termin für ein Telefongespräche bzw. einen Kontakt via Email ersucht.


    Folgende Themen möchte ich dabei zur Sprache bringen:


    1.) Die seltsame Bestimmungen bei Rollstuhlverordnungen.
    2.) Probleme bei Verordnungen für Hilfsmittel, Behandlungen, etc..
    3.) Dauer bei Bewilligungen.


    Sollte jemanden noch etwas einfallen dass erwähnt werden sollte dann aber schnell denn ich gehe davon aus dass der Termin im Laufe der kommenden Woche sein wird.


    Michael

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    Es ist mir nun gelungen einen Termin für ein Gespräch via Telefon zu gekommen. Am 10.2.2009 zwischen 8:30 und 9:00 Uhr.


    Ich werde euch natürlich über das Gespräch berichten und hoffe dass dabei auch einige Dinge geklärt werden können.


    Michael

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    Das Gespräche heute mit Dr. Schmatzberger verlief sehr gut allerdings wurde auf Grund des doch hohen Ausmaßes an Problemen das ganze auf einen neuen Termin verschoben wo wir dann direkt im Hauptverband der österr. Sozialversicherungsträger gemeinsam mit Fr. Fink vom Kompetenzcenter weiter an der Klärung arbeiten. Das Treffen ist vorab für Do. 19.2.2009 zwischen 15:00 und 16:00 Uhr anberaumt, kann sich aber noch verschieben.


    Ich werde euch natürlich weiterhin berichten.


    Michael

    • Offizieller Beitrag

    Der erste Schritt ist erledigt, das heutige Gespräch mit Dr. Schmatzberger und Frau Fink war nicht nur informativ sondern hat auch weitere Gespräche zur Folge. Der nächste Schritt ist das direkte Gespräch mit den Krankenkassen, wobei wir mit der Wiener Gebietskrankenkasse beginnen (den genauen Termin gebe ich bekannt soald er feststeht).


    Nun zum Gespräch selbst:


    Thema Nummer 1 - Rollstuhlversorgung.
    Hier stellte sich heraus dass die Versorgung mit Rollstühlen aus dem Depo der Krankenkassen eigentlich nur für ältere Personen die zum Teil garnicht selbst fahren gedacht ist und nicht für aktive Rollstuhlfahrer. Warum genau, trotzdem aktive Rollstuhlfahrer auch aus dem Depo versorgt wurden bzw. werden muss noch direkt mit den jeweiligen Kassen abgeklärt werden.


    Thema Nummer 2 - Qualität von Hilfsmitteln
    Hier liegt zum Teil das Verschulden bei den Erzeugern die anscheinend hochwertige Materialien bei der Zulassung vorzeigen und dann bei den weiteren Lieferungen billigere Materialien verwenden. Da die Vielzahl der Hilfsmittel es so gut wie unmöglich machen eine ständige Qualitätskontrolle durchzuführen gibt es eine Norm die erfüllt werden muss allerdings wird diese Norm nur bei der Zulassung geprüft.


    Thema Nummer 3 - Dauer von Bewilligungen
    Hier konnte leider nicht geklärt werden warum Bweilligungen manchmal bis zu 6 Wochen dauern aber es wird auf alle Fälle bei der Besprechung mit den Kassen weiter erörtert.


    Thema Nummer 4 - Hilfsmittelkatalog
    Hier stellte sich heraus dass der Grund warum manche Hilfsmittel nicht im Katalog der Krankenkassen sind nicht der Preis oder die Qualität ist sondern einfach nur weil weder von Seiten der Erzeuger noch Seiten der Patienten Anträge gestellt wurden ein Produkt aufzunehmen. Wir arbeiten jetzt daran dass solche Anträge von Seiten der Patienten gemacht werden können und dann auch an die richtige Stelle kommen.


    Auf alle Fälle stellte sich heraus dass viele Klagen von Betroffene zwar gerechtfertigt sind aber nicht nur die Krankenkassen daran die Schuld tragen. Oftmals liegt es auch in der Betreuung bzw. in der Beratung und der fehlenden Komunikation weil viele Betroffene Ablehnungen einfach akzeptieren ohne sich bei den richtigen Stellen darüber zu beklagen. Ohne diese Meldungen kann es keine Verbesserung geben.


    Von meiner Seite her habe ich auf alle Fälle angeboten als Anlauf.- und Verbindungsstelle zu fungieren und die Probleme zu sammeln und gemeinsam mit den entsprechenden Stellen Lösungen auszuarbeiten.


    Dass in schlechten Zeiten gespart werden muss ist sicher jedem klar aber ich werde versuchen mitzuhelfen dass nicht an den falschen Stellen gespart wird sondern dort wo es wirklich sinnvoll ist. Ein großer Schwerpunkt wird auf alle Fälle sein dass die Vorsorge mehr in den Mittelpunkt gestellt wird als die Nachbehandlung.


    So, das wäre es vorerst. Über die weiteren Gespräche werde ich natürlich weiter berichten.


    Michael

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    Die Mühlen mahlen langsam aber sie mahlen.


    Ich hatte eben ein ca. 1 1/2 stündiges Gespräch mit Fr. Bogner der Wiener Gebietskrankenkasse.


    FAZIT:


    Der Hauptgrund der Probleme zwischen, in diesem Fall der WGKK, der Kassa und den Patienten ist eindeutig mangelnde Komunikation von beiden Seiten.
    Ob man es jetzt glauben mag oder nicht, selbst heute im 21. Jahrhundert und im Zeitalter der Computer haben die Kassen noch immer nicht alle Daten abrufbar über den Computer. Was natürlich auch die gelegentlichen längeren Wartezeiten erklärt.


    Fakt ist, dass es nur mit einer gemeinsamen Komunikation möglich ist Lösungen zu finden.


    Ein wichtiger Hinweis: Unbedingt immer eine genauer Beschreibung der Bgeründung für den Bedarf eines Hilfsmittel oder Sonstiges auf den Verordnungsschein schreiben lassen. Dies beschleunigt nicht nur die Bearbeitung sondern hilft auch bei der Bewilligung selbst. Je mehr und je genauer der Bedarf erklärt bzw. nachgewiesen wird desto größer ist die Chance die Bewilligung zu bekommen.
    Das gilt besonders für Produkte die nicht in der Kassenleistung stehen, denn auch hier gibt es die Möglichkeit der Kostenübernahme im Einzelfall. Hierbei müssen aber nicht nur Verordnung sondern auch medizinische Begründung sowie ein entsprechender Kostenvoranschlag beigebracht werden.


    Was die Versorgung mit Rollstühlen aus dem Depo der Kassen betrifft so ist es leider so dass nur dann ein neuer Rollstuhl bewilligt wird wenn entweder eine Adaptierung nicht möglich ist oder die Kosten dafür einen neuen Rollstuhl überschreiten würden. Ansonsten wird weiterhin ein Rollstuhl aus dem Depo kommen wenn er die notwendigen Kritierien (Abmessungen) erfüllt.


    Ein weiteres Thema das angesprochen wurde ist die teilweise mangelhafte Qualität von Hilfsmittel. Hier wurde so verblieben dass, sofern der Verdacht besteht dass etwas mangelhaft ist, jeder die Möglichkeit hat die zuständige Kasse um Überprüfung zu ersuchen wobei das beanstandende Produkt der Kassa vorgelegt werden muss.


    Ein Produkt wird gleich von meiner Seite der Kassa zur Prüfung vorgelegt, die Betteinlagen (Hersteller Attends), da ich der Meinung bin dass dieses Produkt nicht den Anforderungen entspricht (zu dünn, zu wenig Saugkraft).


    Schlussendlich möchte ich bemerken dass alles nur eine Frage der Argumentation ist und je mehr bzw. je besser man argumentiert desto größer sind die Chancen das zu bekommen was man braucht.


    So, das war's erst mal. Ich bleibe natürlich weiter dran und versuche als Verbindungsglied zu fungieren.


    Michael

    • Offizieller Beitrag

    Nach einigen Recherchen und Telefonaten bin ich auf den eigentlichen Verursacher der Miesere gestoßen.


    Es ist das Allgemeine Sozialversicherungsgesetz und zwar der §133, 2.Unterabschnitt - Krankenbehandlung.


    Die Krankenbehandlung umfaßt ärztliche Hilfe, Heilmittel und Heilbehelfe.



    Die Krankenbehandlung muß ausreichend und zweckmäßig sein, sie darf jedoch das Maß des Notwendigen nicht überschreiten. Durch die Krankenbehandlung sollen die Gesundheit, die Arbeitsfähigkeit und
    die Fähigkeit, für die lebenswichtigen persönlichen Bedürfnisse zu sorgen, nach Möglichkeit wiederhergestellt, gefestigt oder gebessert werden. Die Leistungen der Krankenbehandlung werden, soweit in diesem Bundesgesetz nichts anderes bestimmt wird, als Sachleistungen erbracht.


    Die Einhaltung ist für die Krankenkassen verpflichtend und wird auch überprüft, was natürlich den Ermessensspielraum stark einschränkt.


    Es bleibt also nur die Möglichkeit innerhalb dieses Gesetzes gemäß medizinischer Begründungen das Notwendige zu erhalten. Je detailierter die Begründung desto größer die Chance auf die Bewilligung.


    Einzige andere Möglichkeit wäre der Versuch eine Gesetzesänderung zu erreichen wobei sich da natürlich die Frage stellt ob und wie sich so etwas bewerkstelligen läßt.


    Von meiner Seite ist natürlich trotzdem noch nicht das letze Wort gesprochen und ich werde weiterhin dran bleiben um alle Möglichkeiten ausfindig zu machen, damit RollstuhlfahrerInnen auch weiterhin so optimal wie möglich mit Hilfsmitteln versorgt werden.


    Michael