Langzeittest R82 Cheetah

  • Hallo, hier schreibe ich meinen Testbericht vom Rollstuhl "Cheetah" , den ich von Ende 2003 bis 18. Juli 2011 auf Herz und Nieren prüfen durfte. So hat es am Anfang ausgesehen.


    http://www.vdbsrv.de/viomatrix…/vorschau/cheetah_969.jpg


    Aussehen:


    Mit knappen 10 Jahren hat mich das Aussehen von dem Rollstuhl echt begeistert. Bis dorthin kannte ich Rollstühle nur mit dem typischen "Krankenhausrollstuhl" Design. Dieser übertrumpfte alles. Ich war begeistert, wie leichtgängig und wendig der Rollstuhl ist.



    Handling:


    Ab den ersten Metern war ich verliebt in den Rollstuhl. Er ist leicht, wendig und macht extrem viel Spaß zu fahren. Jedoch sollte man ihn nicht unterschätzen, da der Schwerpunkt ziemlich weit vorne ist, lässt er sich leicht auf die Hinterbeine stellen und das ist für den Erstrollstuhl nicht gut, da man noch nicht das Gefühl fürs fahren hat. Die abklapbaren Stützräder haben mich oft genug vorm hinfallen geschützt.



    Preis:


    Auf dem Kostenvoranschlag standen etwa 2500 Euro. Gezahlt haben meine Eltern dank Krankenkassa und co nur knapp 700 €.



    Testbericht:


    Als ich in die Hauptschule kam, musste einfach ein Rollstuhl her, damit ich mobil war. Bis dahin hatte ich nur Leihrollstühle, die mich nicht begeistern konnten, da sie einfach viel zu schwer waren. Als ich meinen Rollstuhl schlussendlich bekommen habe, war ich so begeistert davon, dass ich es am gleichen Tag testen musste. Anfangs sehr vorsichtig tastete ich mich ans mögliche und ziehte nach kurzer Zeit Wheelies mit dem Stuhl.


    4 Jahre gingen schnell vorbei und ich wechselte in die Polytechnische Schule, die etwa 13 km von meinem Haus entfernt ist. Bis hier hat der Rollstuhl alles ohne jegliche Schäden (mit ausnahme von zerkratzen Greifringen und einigen Platten, besonders die Luftgefüllten Lenkrräder werden schnell platt) überstanden, was sich aber ändern sollte.


    Nach etwa 5 Jahren in Benutzung (ca. 2 Jahre davon sehr vorsichtig) gingen die ersten Kleinteile zu Bruch. Nachdem die Bremsen und die seitlichen Kleiderschutzbleche ausgewechselt waren, sah der Rollstuhl aus wie neu. Jedoch merkt man schon langsam, dass die Materialermüdung am Rollstuhl zerrt.


    Das Jahr 2011 war ein echtes Unglücksjahr für den Rollstuhl, da ich angefangen habe, mit dem Rollstuhl zu skaten. Nach und nach mussten immer mehr Teile ausgewechselt werden und auch der Rahmen entdeckte man die ersten Risse, die aber verschweißt werden konnten. Der Rollstuhl machte seine letzte Fahrt am 18. Juli, wo die linke Vorderachse durchbrach und ich unsanft auf dem Boden landete.



    Was ich an diesem Stuhl von Anfang an ändern hätte sollen:


    Mein aggresiver Fahrstil und die großen Schlauchreifen hätte ich von Anfang an in Inlineskatesrollen Umtauschen sollen, da die Unplattbar sind und auch nicht bei höheren Geschwindigkeiten anfangen zu flattern.



    Bewegte Untergründe + Reaktionswertung des Stuhls :


    Fliesen: 5/5 Punkten


    Asphalt: 4/5 Punkten da die Schlauchreifen bereits bei ca 10 km/h flattern.


    Schnee und Nässe: 4/5 Bei Schnee reine Driftmaschine, lässt sich jedoch gut steuern und kontrollieren


    Skateparks: 0,5/5 Punkten Man merkt, dass der Rollstuhl den extrembediengungen nicht gewachsen ist.


    Neigungen: 5/5 Punkten durch sein geringen Gewicht leicht Bergauf zu wuchten und er lässt sich auch bei Bergabfahrten bis ca 30 km/h mit Inlineskaterollen gut steuern. Bei Schlauchreifen Spitze bei ca 15 km/h


    Gesamtpunktezahl: 18,5/25 Punkte => Schulnote 2+


    Fazit:


    Es ist ein genialer Rollstuhl für Anfänger und Halbprofis. Man kann zwar den Stuhl auch Hart rannehmen, jedoch haltet er das nicht auf die Länge aus. Der Preis ist total gerechtfertigt und das Preis-/ Leistungsverhältnis stimmt. Absolute Kaufempfehlung bei Leuten, die vorsichtig sein müssen und auch keine Extremsportarten betreiben

    "If Live gives you a Wheelchair, go and find a skatepark" Aaron Wheelz Fotheringham