Westbahn und der Umgang mit behinderten Menschen

  • Bei einer Fahrkartenkontrolle wurde zunächst meine Fahrkarte überprüft. Die Kommunikation gestaltete sich schwierig, da die Kontrolleurin der deutschen Sprache nicht vollständig mächtig war. Daraufhin wurde eine weitere Aufsichtsperson hinzugezogen, die mir mitteilte, dass mein Hund kein Assistenzhund sei und deshalb eine zusätzliche Gebühr von drei Euro fällig wäre, obwohl ich ein Klimaticket Spezial besitze. Dieses Ticket schließt laut den Bedingungen die Mitnahme von Begleitpersonen und/oder eines Begleithundes ein.

    Da mein Assistenzhund nicht anerkannt wurde, habe ich daraufhin direkt am Handy ein Hundeticket nachgelöst. Auch dieses wurde jedoch abgelehnt, mit der Begründung, ich hätte die falsche Fahrtrichtung angegeben. Für mich war diese Argumentation nicht nachvollziehbar, da das Ticket ordnungsgemäß erworben wurde.

    Im weiteren Verlauf wurden noch weitere Mitarbeitende hinzugezogen. Einer bestätigte zwar, dass mein Ticket gültig sei, dennoch entwickelte sich die Situation so, dass mehrere Mitarbeitende gleichzeitig auf mich einredeten und mir mit Hausverbot und Polizei drohten. Währenddessen bildeten die Mitarbeitenden einen Kreis um mich, sodass ich mit meinem Rollstuhl weder wegfahren noch mich frei bewegen konnte. Ich hatte das Gefühl, wie eine schwerkriminelle Person behandelt zu werden.

    Schließlich wurde ich in St. Pölten aus dem Zug gebeten. Die hinzugezogene Polizei nahm meine Anzeige nicht auf, da sie der Ansicht war, dass das Schlagen meines Handys aus der Hand und verbale Angriffe keine polizeilichen Angelegenheiten seien.

    Ich nutze die Westbahn nicht zum ersten Mal und habe in letzter Zeit häufiger erlebt, dass es im Umgang mit mobilitätseingeschränkten Fahrgästen zu Schwierigkeiten kommt. Mir ist es wichtig, diese Erfahrungen zu teilen, um auf Verbesserungsbedarf im Bereich Barrierefreiheit und im Umgang mit Menschen mit Behinderung im öffentlichen Verkehr hinzuweisen.

    Wie sollte man mit Hausverboten und Drohungen durch Mitarbeiter umgehen?

    Immer wieder kommt es vor, dass Fahrgäste im öffentlichen Verkehr mit Hausverboten oder anderen Drohungen durch Mitarbeiter konfrontiert werden. Doch wie sollte man in solchen Situationen reagieren? Ist es ratsam, das Verhalten als schlechten Tag des Mitarbeiters abzutun, oder sollte man rechtliche Schritte in Erwägung ziehen – insbesondere, wenn es zu körperlichen Übergriffen kommt?

    In meinem konkreten Fall wurde ich von einem Mitarbeiter tätlich angegriffen: Mir wurde das Handy aus der Hand geschlagen und ich wurde trotz gültigem Ticket genötigt, den Zug zu verlassen.

  • oh das tut mir Leid das du in diese Situation gekommen bist


    einen Rat kann ich dir nicht geben ,das musst du selber entscheiden

    wie es für dich richtig ist

  • Also das einzige was man in so eine Fall machen kann wäre das ganze an die Medien weiter zu geben oder sich direkt an die Westbahn wenden. Da du schreibst dass es schon öfter zu Problemen gekommen ist würde es die Leitung der Westbahn vielleicht interessieren. Außerdem gibt es da auch noch das Antidiskriminierungsgesetz das möglicherweise auch zur Anwendung kommen könnte. Über alle anderen Schritte kann dir nur ein Rechtsanwalt Auskunft geben.


    Was den Begleithund angeht, wenn er als Assistenzhund ausgebildet ist musst du ein entsprechendes Zertifikat haben und der Hund einen spezielles Brustgeschirr, an diesen beiden Dingen erkennt man den Hund und es gibt keine Diskussion darüber. Wenn er diese Ausbildung nicht hat gilt er nicht als Assistenzhund/Begleithund. Sollte er bereits alle nötigen EIgenschaften besitzen kann man sich auch einfach nur zur Prüfung anmelden und wenn die bestanden ist wird er als Begleithund registriert. Ich weis, dass es mühsam ist diese dämlichen Unterschiede und dann auch noch die verlangten Fähigkeiten des Hundes auch wenn man sie nicht braucht aber das wurde leider so eingeführt.


    Was die Polizei angeht so ist deren Verhalten möglicherweise fraglich denn wenn es zu einer Tätlichkeit gegen dich gekommen ist, egal ob du dabei verletzt wurdest oder nicht wäre es eigentlich deren Pflicht das Ganze zumindest aufzunehmen, ob es dann in weiterer Folge zu einer gesetzlichen Verfolgung kommt ist wieder eine andere Sache aber es geht zumindest darum dass dir das Handy aus der Hand geschlagen wurde und es könnte dadurch beschädigt sein, was du als Laie nicht wissen musst aber da handelt es sich dann um Sachbeschädigung. Leider ist das ganze auch immer Auslegungssache denn die MItarbeiter der Westbahn sind in der Mehrzahl und wenn du keine Zeugen, die für dich aussagen, hast ist es schwer rechtlich etwas zu erreichen.

    LG. Michael


    ;) Dem Weisen ist die Ruhe heilig, nur Verrückte haben's eilig.


  • Bezüglich des Hundetickets kann ich nur folgendes sagen.
    Ich habe schon mehrfach mit ÖBB, Westbahn und dem Klimaministerium Kontakt gehabt. Die Regel ist eindeutig: Ein Hund, der unter 10 kg wiegt und auf den Schoß passt, braucht keine Fahrkarte – egal ob man eine Behinderung hat oder nicht. Er wird wie ein Kleinkind behandelt und darf gratis mit, genauso wie bei anderen Verkehrsunternehmen.

    Das klappt bei den meisten Zugbegleitern auch problemlos: Kurz den „Schoß-Test“ gemacht, Hund passt drauf, alles gut. Nur gestern hatte ich zum ersten Mal Stress – die Zugbegleiterin hat behauptet, ich würde meinen Hund schlecht behandeln, weil er am Boden lag und ich ihn dann auf den Schoß genommen habe. Da fragt man sich echt, wie man das noch erklären soll, wenn jemand schon auf Konfrontation aus ist.

    Fazit: Laut offizieller Auskunft ist ein kleiner Hund auf dem Schoß kostenlos dabei – aber anscheinend hängt’s manchmal doch von der Laune des Personals ab.



    Hundeticket auf Vorrat:

    Ich habe immer ein Hundeticket auf Vorrat online gekauft.

    Das ist praktisch, weil man das Ticket bis zu drei Monate nach dem Kauf einlösen kann. Neu ist aber anscheinend, dass der Westbahn-Onlineshop beim Kauf automatisch „Wien Westbahnhof“ als Startbahnhof und „Salzburg“ als Zielbahnhof einträgt – unabhängig von der tatsächlichen Strecke.

    Jetzt waren wir aber genau in der entgegengesetzten Richtung unterwegs. Als wir kontrolliert wurden, meinte der Mitarbeiter der Westbahn, unser Ticket sei nicht gültig, weil die Strecke auf dem Ticket nicht zu unserer Fahrt gepasst hat. Seine Begründung: „Ich habe das jetzt so entschieden, ich bin Gott.“

    Ich habe auch ein Friedensangebot gemacht: Ich bezahle den Betrag bar und Sie drucken mir das Dokument hier vor Ort aus. Danach gehen wir getrennte Wege und müssen uns nicht wiedersehen. Dieses Angebot wurde jedoch abgelehnt, da die andere Person sich sehr autoritär verhalten hat. Daraufhin wurde mir mitgeteilt, dass ich den Zug verlassen müsse.



    Von meiner Seite aus wäre ein Einschreiten der Polizei eigentlich nicht notwendig gewesen. Mir war bewusst, dass ich in dieser Situation verloren hatte und mich beugen musste. Am einfachsten und unkompliziertesten wäre es gewesen, einfach auszusteigen und gegebenenfalls einen späteren Zug nach Wien zu nehmen. Die betreffende Person hat mir jedoch mit Hausverbot, Anzeige und sofortiger Verständigung der Polizei gedroht.

    Ich für meinen Teil hätte wahrscheinlich keine Anzeige bei den Behörden gegen dieses Unternehmen erstattet. Auch die erlebte Körperverletzung hätte ich unter „war nicht so schlimm“ abgehakt und darauf verzichtet, sie weiter zu verfolgen.

    Aber wer unbedingt Krieg haben will, der soll ihn auch bekommen.

    Zum Thema Polizei:

    Ich weiß nicht, ob euch der Begriff Blaulichtsteuer etwas sagt. Umgangssprachlich ist damit eine Strafgebühr gemeint, die anfällt, wenn man ohne triftigen Grund die Polizei zu einem Ort ruft – zum Beispiel, weil angeblich etwas passiert ist, das sich dann aber als unbegründet herausstellt.

    Konkret geht es um folgende Situation: Die Polizist:innen haben der Dame von der WESTbahn erklärt, dass genau hier so ein Fall vorliegt. Ich habe den Zug freiwillig verlassen, und angeblich soll eine Beleidigung vorgelegen haben. Die Polizei meinte dazu, dass das eigentlich kein Fall für einen Polizeieinsatz ist und somit die Blaulichtsteuer fällig wäre.


    Ich war wegen eines Vorfalls extra beim Wachzimmer am Hauptbahnhof St. Pölten. Dort hat mir die Polizei erklärt, dass sie nur dann eine Anzeige wegen Körperverletzung aufnehmen, wenn ein körperlicher Schaden oder ein Schaden an Geräten nachweisbar ist.

    Psychische Schäden oder notwendige Behandlungen sind laut Polizei schwer nachzuweisen und müssen gut dokumentiert sein, damit sie anerkannt werden. Für eine Anzeige oder Schmerzensgeld braucht es meist eine ärztliche Diagnose und klare Nachweise.

    Da ich keine sichtbaren Verletzungen hatte und der Aufwand für den Nachweis psychischer Schäden sehr hoch ist, habe ich die Sache auf sich beruhen lassen und bin mit dem Zug nach Hause gefahren.




    Mir wurde klar, dass ich moralisch im Recht war, als andere Reisende am Bahnsteig und aus dem oberen Abteil, die den Streit mitgehört hatten, fragten, warum fünf WESTbahn-Mitarbeiter um einen Rollstuhlfahrer standen und so ein großes Aufheben darum machten. Während der Fahrt traut sich jedoch kaum jemand, mit dem Zugpersonal einen Streit anzufangen oder jemand anderem zur Hilfe zu kommen. In diesem Moment wusste ich: Ich habe moralisch gewonnen.

  • Nun wenn es für dich geklärt ist okay, ich würde das schon etwas öffentlicher machen allein deswegen damit sich so etwas nicht wiederholt und damit auch die Leitung der Westbahn davon Kenntnis bekommt und nicht nur von der Seite der MItarbeiter davon erfährt.


    Das mit der Blaulichsteuer gibt es schon länger und wurde eigentlich eingeführt um zu verhindern das die Polizei wegen geringfügigen Dingen im Straßenverkehr gerufen werden doch es hängt nicht immer vom entstandenen Schaden ab sondern von der Situation und allein die Tatsache dass mehrer Personen dich umringt haben und deine Bewegung eingeschränkt haben liefert den Tatbestand der Nötigung. Genaues dazu kann dir aber nur ein Anwalt sagen.


    Vielleicht für die Zukunft gleich die Audioaufnahme am Handy aktivieren, so kann genau nachgewisen werden wie die Situation gelaufen ist.

    LG. Michael


    ;) Dem Weisen ist die Ruhe heilig, nur Verrückte haben's eilig.

  • War heute bei einer juristischen Erstberatung und möchte meine Eindrücke und die rechtliche Einschätzung gerne teilen.

    Nach Auskunft des Anwalts liegt in meinem Fall vermutlich noch keine einfache Körperverletzung im strafrechtlichen Sinn vor.

    In Österreich ist eine einfache Körperverletzung erst dann gegeben, wenn eine Gesundheitsschädigung oder eine Beeinträchtigung des körperlichen Wohlbefindens für mindestens drei Tage andauert.

    Psychisch ausgeübte Gewalt ist oft besonders schwer nachzuweisen, da sie keine sichtbaren Spuren hinterlässt und sich meist in subtilen Verhaltensänderungen oder psychischen Belastungen äußert. Um die Auswirkungen solcher Gewalt zu belegen, kann es notwendig sein, ein psychologisches oder psychiatrisches Gutachten einzuholen.

    Diese Voraussetzung war in meinem Fall nicht erfüllt.

    Dennoch bestünde die Möglichkeit, die betroffenen Personen sowie die Westbahn wegen Beleidigung und tätlichen Angriffs rechtlich zu belangen.

    Ob ein solches Vorgehen Erfolg hätte, ist jedoch ungewiss.

    Der Anwalt riet mir außerdem, falls sich eine ähnliche Situation wiederholt, mich nicht freiwillig aus dem Zug entfernen zu lassen und gegebenenfalls den Zug nicht zu verlassen.

    Eine Blockade hätte seiner Einschätzung nach größere Auswirkungen auf das Unternehmen und könnte mediale Aufmerksamkeit erzeugen, insbesondere wenn es zu einem Polizeieinsatz käme.

    Rückblickend meinte er, ich sei in der Situation zu nachgiebig gewesen, indem ich den Zug freiwillig verlassen habe.

    Er schlug sogar vor, dass ich – solange das Hausverbot besteht – täglich die WESTbahn nutzen und mich, falls nötig, jedes Mal von der Polizei aus dem Zug begleiten lassen sollte, um so auf die Problematik aufmerksam zu machen.

    Ich bin mir noch nicht sicher, wie ich weiter vorgehen werde, und werde die nächsten Schritte sorgfältig abwägen.

    Leider habe ich bislang weder von der WESTbahn noch von der Bundes-Behindertenanwaltschaft eine Rückmeldung erhalten. Die Einzigen, die sich heute gemeldet haben, waren die Stellen für Verbraucherschutz bzw. Fahrgastrechte – allerdings mit dem Hinweis, dass sie nur bei Verspätungen oder verlorenem Gepäck zuständig sind. Für Probleme mit der Bahngesellschaft selbst, so wurde mir mitgeteilt, sehen sie sich nicht zuständig.

  • Oh du mein Österreich, Land der (Voll) Hämmer... :cursing:

    Ich möchte mal sterben wie mein Großvater, ruhig und friedlich schlafend. :sleeping: Nicht wild zappelnd und hysterisch schreiend wie sein Beifahrer. =O...I> Sterben ist keine Schande <I> Der Heilige Wolfgang <I

  • Wie lange sollte man einer Firma Zeit geben, um auf eine Anfrage zu reagieren? Ich habe mein Anliegen am 2. Mai 2025 geschickt, also vor etwa einer Woche (fünf Arbeitstage), aber bisher keine Antwort erhalten. Was ist eurer Meinung nach eine angemessene Frist, bevor man nachhakt oder weitere Schritte unternimmt?


    Mein Versuch, diese Woche die WESTbahn zu meiden und stattdessen mit ÖBB und Deutscher Bahn von Linz nach Passau zu fahren, war leider keine gute Idee. Ohne mindestens 48 Stunden Vorlaufzeit – und mit Rollstuhl – ist es fast unmöglich, spontan ein passendes Fahrt Bekommen oder Unterstützung zu erhalten.


    Auch ziemlich nervtötend: Es wird zwar angegeben, der Regionalexpress 50 sei ein Niederflurzug und mit dem Rollstuhlpiktogramm gekennzeichnet. In der Praxis steht dann aber ein 40 Jahre alter Waggon mit drei Stufen am Einstieg bereit – von Barrierefreiheit keine Spur. Ich überlege noch, ob ich heute nochmal versuche, die Deutsche Bahn zu kontaktieren, um mich für nächste Woche „einplanen“ zu lassen, um nach Passau zu kommen. :)

  • Da hat man das Gefühl wir leben was Behinderung von Menschen betrifft noch im Mittelalter. Sollte doch selbstverständlich sein das man uns "Behinderten" niergendwo mehr Steine in den Weg legt. :( Als Gott das Gehirn verteilte hat er zum Großteil die Politiker/Manager offensichtlich vergessen. :huh:

    Ich möchte mal sterben wie mein Großvater, ruhig und friedlich schlafend. :sleeping: Nicht wild zappelnd und hysterisch schreiend wie sein Beifahrer. =O...I> Sterben ist keine Schande <I> Der Heilige Wolfgang <I

  • Liebe Leute, ich verstehe Euren Unmut aber denkt doch mal bitte daran dass überall nur Menschen arbeiten und es sicher eine Menge Dinge abzuarbeiten gilt.


    Tarak Die Politik hat damit nichts zu tun außer dass du Recht hast was das mangelnde Verständnis für Behinderte betrifft.


    Aber wir dürfen nicht vergessen dass wir uns zu "gesunden Zeiten" wahrscheinlich auch recht wenig bis gar keine Gedanken über solche DInge gemacht habe, zumindest muss ich das über mich sagen. Außerdem ist es nicht einfach sich in die Problematik einzufühlen wenn man selber nicht betroffen ist denn seien wir mal ehrlich, wenn es "zu viel" ist, ist es uns auch nicht recht denn eigentlich wollen wir ja auch unsere Selbständigkeit leben und nicht ständig betüdelt werden.


    Also, leben und leben lassen. Gerade bei großen Unternehmen kann es schon mal einige Zeit dauern bis ein Anliegen bei der richtigen Person landet.


    Was die barrierefreien Fahrzeuge der Öffis betrifft so ist es richtig dass Gelegentlich noch ältere Modelle eingesetzt werden müssen um Ausfälle zu kompensieren bzw. dem erhöhten Bedarf gerecht zu werden. Da muss man dann halt leider auf das nächste Fahrzeug warten.

    LG. Michael


    ;) Dem Weisen ist die Ruhe heilig, nur Verrückte haben's eilig.

  • Zur Politik:

    Die aktuellen Entwicklungen in der österreichischen Politik sorgen bei vielen für Unmut: Das bundesweite Klimaticket wird ab August 2025 um rund 120 Euro teurer, ab 2026 sogar um 220 Euro. Die E-Card-Gebühr steigt ab dem Jahr 2026 von 13,80 Euro auf 25 Euro – und auch Pensionist:innen müssen diese künftig zahlen. Es gibt Berichte über weitere Sparmaßnahmen und mögliche Einschränkungen bei Sozialleistungen. Viele empfinden diese Politik als Belastung für breite Bevölkerungsschichten. Während die Regierung die Maßnahmen mit der angespannten Budgetlage begründet, profitiert laut Umfragen vor allem die FPÖ und ihr Obmann Kickl von der aktuellen Stimmung. Was haltet ihr von diesen Entwicklungen?

    ich bin mir nicht sicher, ob ich ein Einzelfall bin oder einfach nur Pech hatte. Doch die aktuellen Maßnahmen dieser Regierung sind für Menschen mit Behinderung ein Schlag ins Gesicht.

    @Michael ich bin mir nicht sicher, ob ich dir diese Frage schon einmal gestellt habe: Ist deine Behinderung durch einen Unfall entstanden? Ich selbst kenne keine Zeit ohne Behinderung, da sie bei mir bereits bei der Geburt aufgetreten ist.Ich erinnere mich noch gut an die Zeit, als der öffentliche Nahverkehr alles andere als barrierefrei war. Bei den alten Straßenbahnen musste man noch zwei Stufen hochsteigen. Menschen mit Behinderung bekamen damals eine orangefarbene Armbandschleife, damit andere besonders auf sie achten – ein Hinweis, der deutlich machte, wie wenig selbstverständlich Inklusion damals war.In den letzten Jahren hat sich zum Glück einiges verbessert. Dennoch gibt es immer wieder Situationen, die zeigen, dass Barrierefreiheit noch nicht überall selbstverständlich ist. Ein aktuelles Beispiel: Heute war ich in Passau unterwegs. Der Busfahrer dort konnte – oder wollte – die Rampe nicht bedienen. Seine einzige Erklärung: „Rampe kaputt.“ Das führte dazu, dass ich entweder eine Stunde auf den nächsten Bus hätte warten oder meinen Zug nach Hause verpassen müssen. **Dank der Mithilfe anderer Mitreisender haben wir es schließlich mit vereinten Kräften geschafft, den Rollstuhl in den Bus zu bekommen und später auch wieder hinaus.** Natürlich bin ich für diese Hilfe sehr dankbar. Aber gleichzeitig habe ich mir gedacht: Der Fahrer wird für genau diese Unterstützung bezahlt und verweigert eigentlich seinen Dienst. Das sollte so nicht sein – schließlich bezahle ich für diese Dienstleistung und erwarte, dass sie auch erbracht wird. **Von dem dummen Gefühl, wieder auf die Hilfe anderer angewiesen zu sein, einmal ganz zu schweigen.**Leider gibt es auch im Fernverkehr immer wieder Herausforderungen. Auf meiner heutigen ICE-Fahrt gab es eine Mitreisende, die offensichtlich verwirrt war. Anstatt die Situation zu deeskalieren, drohte der Schaffner ihr mit Rauswurf. Das hilft weder der betroffenen Person noch den anderen Fahrgästen – und mir auch nicht. Natürlich kann der Schaffner nichts für die über 60 Minuten Verspätung des Zuges, aber eine Lösung hat er leider auch nicht angeboten.

  • Guten Morgen


    Nun, ich muss zugeben, anscheinend hab ich Glück mit meiner Behinderung (durch Unfall aber auch schon seit 1988) denn bislang betrifft mich das Sparpaket der Regierung nur geringfügig - Erhöhung der SV Abgaben - ansonsten sehe ich nichts auf mich zukommen. Ich nütze keine Öffis, ich hab eine Auto und auf Grund meines geringen Einkommens bin ich von der Rezeptgebühr/eCard Gebühr befreit.


    Das mit der defekten Rampe, kann schon mal passieren, hatte ich auch schon aber mit vereinten Kräften war das rein kein Problem und beim raus brauchte ich keine Hilfe. Der Fahrer bekommt kein "Extra-Geld" für die Bedienung der Rampe und du bezahlst auch nichts extra dafür, im Gegenteil meist bezahlt man als Behinderter sogar weniger als die "normalen" Fahrgäste.


    Als ich meinen Unfall hatte war "barrierefrei" auch noch eine unbekannte Gleichung, es gab keine abgeschrägten Gehsteige, keine rollstuhlfreundlichen öffentliche Verkehrsmittel, Lifte bei den U-Bahnen waren auch selten, usw... aber ich habe mich damit auseinandergesetzt und dort wo es mir wichtig war habe ich versucht Änderungen herbeizuführen. Nicht immer mit Erfolg aber manchmal auch völlig unbürokratisch, was ich nur immer brauchte war Zeit und Geduld denn nicht immer sitzt auf der anderen Seite jemand der auch versteht wo das Problem liegt.


    Ich sehe es nicht als schlimm an wenn man mal Hilfe braucht, es geht nun mal nicht alles allein und wichtig ist doch das es Menschen gibt die bereit sind zu helfen.


    Ich verstehe natürlich das du schon recht genervt bist weil du offensichtlich das Pech hast an vielen Ecken und Enden vor Problemen zu stehen und ich kann dir da auch nicht wirklich helfen aber leider muss man manchmal von A-Z alles durchmachen bis man dann endlich jemanden findet der helfen kann/will. Natürlich gäbe es einige Verbesserungsmöglichkeiten in vielen Bereichen aber es ist halt nicht immer ganz einfach und allen kann man es schon gar nicht recht machen.


    Ich wünsch dir trotzdem einen schönen Tag.

    LG. Michael


    ;) Dem Weisen ist die Ruhe heilig, nur Verrückte haben's eilig.

  • Solange wir Österreicher immer vor der Regierung kuschen wird sich nichts ändern. Wir sind einfach zu feige mal einen richtigen Aufstand auszufüren im Gegensatz zu anderen Ländern. Wir denken naja soooo schlecht geht es uns(mir) ja nicht und schönreden uns immer selbst die schlechtesten Maßnahmen der Politik. Egal wer das sagen hat, wir sitzen damit immer am kürzesten Ast. Und wenn mir jemand sagt es ist ja noch so annehmbar und diese Leute auch noch mit worten wie" wir sind doch alle nur Menschen" dann frage ich mich wirklich...geht es dir so gut dass du ihnen auch noch den Allerwertesten auswischen würdest.Seit meiner Behinderung würde ich, wenn ich körperlich noch in der Lage wäre jedem Politiker welcher für dementscprechend Maßnahmen verantwortlich ist und das sind nicht wenige , sollte ich einen begegnen ein schallende "Watschn" geben.Die heutigen Politiker sch....n auf das gemeine Volk, hauptsache ihre Brieftaschen sind voll. Wer in der Politik in Österreich nix zustande bringt wird entweder Berater, Manager oder geht nach Brüssel wo er noch mehr Euros scheffeln kann. Ich würde sie nachdem sie mit ihrem Privatvermögen auf null haftber gemacht wurden wenn sie "unser" Steuergeld" zum Fenster hinaus geworfen haben eiskalt an die Wand stellen. Damit würden sie es sich 5 mal überlegen ob sie für den Beruf als für Land und Bürger überhaupt geeignet sind. Die meisten sind ohnehin zu dumm für diesen Beru, ohne gutbezahlte Berater raffen sie sowieso nichts. Wenn mir jetzt jemand sagt ich sei zu hart dann geht es ihm nicht so schlecht wie er es uns weismachen möchte und wenn sich jemand auf den Schlipps getreten fühlt tut es mir nicht Leid, es ist ja nur meine persönliche Meinung und dazu stehe ich zu 100%. :cursing:

    Ich möchte mal sterben wie mein Großvater, ruhig und friedlich schlafend. :sleeping: Nicht wild zappelnd und hysterisch schreiend wie sein Beifahrer. =O...I> Sterben ist keine Schande <I> Der Heilige Wolfgang <I

  • Und NEIN ich bin kein Rechtsradikaler nur ein wütender Bürger eines wunderschönen Landes mit Geldgierigen/unfähigen Politikern.

    Ich möchte mal sterben wie mein Großvater, ruhig und friedlich schlafend. :sleeping: Nicht wild zappelnd und hysterisch schreiend wie sein Beifahrer. =O...I> Sterben ist keine Schande <I> Der Heilige Wolfgang <I

  • Ja, ich kann dir weitgehend nur zustimmen - die Politik bzw. dessen Vertreter sind ...... aber wir sprechen eigentlich mehr über die Menschen die uns im täglichen Leben begegnen und die manchmal daraus resultierenden Probleme und weniger von unseren Gesetzesvertretern.


    Dass uns die langjährige "Großzügigkeit" allen gegenüber irgendwann auf den Kopf fallen würde sollte wohl jedem klar sein aber trotzdem haben wir es alle genossen und mit vollen Händen genommen, das kann wohl niemand bestreiten. Hier hätte schon lange die Bremse gezogen werden müssen dann würde sie uns jetzt nicht so hart treffen. Ich bin sicher der letzte der das Verhalten der Politiker gut heißt aber jetzt mal ganz ehrlich, wer würde so ein Gehalt ablehnen noch dazu wo man so gut wie keine Verantwortung dafür hat - ich sag's mal ganz ehrlich - ich nicht. Ja ich würde das Geld nehmen auch wenn ich vielleicht mehr dafür tun würde aber ich kann auch nicht garantieren dass meine Arbeit auch einen Erfolg hätte denn wenn ich der einzige bin käme ich auch nicht weit.


    Aber lassen wir mal die Politik beseite, die ist im vorliegende Fall wohl nicht das eigentliche Problem.

    LG. Michael


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