• Offizieller Beitrag

    Ich könnte echt kotzen, seit 01.02.2012 hat die WGKK die Betteinlagen aus dem Leistungskatalog ersatzlos gestrichen.


    Was bedeutet das für uns RollifahrerInnen, selber kaufen und laut Nachfragen kostet die Betteinlage 60x90cm bei Einzelbezug fast 20 Euro (50 Stk.) und bei Quartalsbezug (6 Packungen) ca. 18 Euro (50 Stk.). Somit belaufen sich aktuell die Mehrkosten auf 36 Euro pro Monat.


    Ihr könnt natürlich davon ausgehen dass ich da gleich mal ein paar Telefonate geführt habe, Ergebnis :wacko: Kopfschmerzen.


    Also hab ich mich mal hingesetzt und eine Email verfasst und sie an diverse Stellen geschickt, den Inhalt sehr ihr hier:



    Geschickt wurde das Email an:


    Hauptverband der österreichischen Sozialversicherungsträger
    WGKK
    BZÖ
    FPÖ
    ÖVP
    SPÖ
    Bürgerpartei
    Gesundheitsministerium


    Wer was und ob zurück schreibt könnt ihr natürlich dann auch hier nachlesen.

    • Offizieller Beitrag

    Traurig aber wahr, die Reaktion auf das Email ist ausgesprochen lahm.


    Gerade mal 3 Antworten :cursing:


    Eine Email mit dem Hinweis auf Veröffentlichung der Email in der Zeitung, den österreichischen Boten von den Freiheitlichen Christen Österreichs (FCÖ) oder auch Bürgerpartei.
    Aus dem Büro von Werner Faymann (SPÖ) ein Anruf einen Tag nach meiner Email.
    Sowie eine Email von einer Mitarbeiterin von Dr. Franz-Joseph Huainigg (ÖVP) mit dem Hinweis dass eine Anfrage an die WGKK um Prüfung geschickt wurde.



    Bevor ich die Mails ausgesendet habe hatte ich auch noch eine Telefongespräch mit dem Ombudsmann der WGKK das aber wie auch erwartet keinerlei Lösungsansatz gebracht hatte. Ledigich der Hinweis das die WGKK ja eh die letzte GKK war die die Kosten für die Betteinlagen getragen hat und man könne ja als Alterative Windeln verwenden denn die würden ja noch bezahlt.


    Da soll man nicht die Krise kriegen. Da sieht man mal wieder welche Überlegungen bei den Spamaßnahmen getroffen werden und nach welchen Kriterien gespart wird.


    Sollte rein zufällig jemand der Zuständigen Damen und Herren dies lesen:


    Schon mal was davon gehört dass man auch sparen kann wenn man die Mengen reduziert ?


    Warum werden nicht einfach statt wie bisher 2 Pakete pro Monat nur 1 Paket bezahlt und wer mehr braucht muss halt dazu kaufen, das wäre dann zwar nur eine Einsparung von 50% aber wenn man das dann auch bei den Windeln macht sind wir bei den selben Einsparungen und trotzdem ist allen geholfen ?!


  • Hmmmmmmmm


    Also ihr habt ja viel Glück gehabt das die Betteinlagen erst jetzt gestrichen wurden


    Bei der OÖ GKK bekommen wir sie schon seit Jahren nicht


    Verstehe überhaupt nicht das die Zahlungen pro Bundesland anders gestaffelt sind so groß ist doch Österreich nicht und da wäre ein großes Sparpotential drinnen

    Lebe das Leben denn es ist kurz

    • Offizieller Beitrag

    Spät aber doch die Fortsetzung der Geschichte.


    Leider musste ich akut ins Spital und mich 2 Operationen unterziehen daher komme ich erst jetzt dazu die weiteren Ergebnisse bekannt zu geben.


    Erste Reaktion der WGKK vom 14.02.2012:



    Tja, ein wirklich aufschlussreicher Brief der WGKK. Allein die letzte Zeile mit dem Hinweis dass Betteinlagen nur die Bettwäsche schonen zeugt schon von der Unwissenheit der Entscheidungsträger. Es ist erschreckend mit welch zweifelhaften Informationen diese Personen ausgestattet sind bzw. werden und damit ihre Entschiedugen begründen.


    Nichts desto trotz habe ich meinen unfreiwilligen Spitalsaufenthalt genutzt um die im Schreiben erwähnten Alternativen unter medizinischer Aufsicht zu testen und was soll ich sagen, jede einzelne dieser Alternativen sowie auch noch ein paar andere brachte erhlich gesagt nicht einmal annähernd das gewünschte Ergebniss. Es war eingentlich das Gegenteil der Fall, ich möchte euch jetzt nicht mit genauen Details schockieren aber kurz gesagt, mein Hinterteil sieht aus wie das eines Pawians (für diejenigen die nicht wissen wie das aussieht, es ist knallrot und es gibt sogar bereits nach diesen 3 Wochen, wohlgemerkt trotz medizinischer Versorgung, kleine nässende Stellen). In den jetzten 4 Tagen meines Spitalaufenthaltes wurde mir sogar von den Ärzten untersagt weiterhin die erwähnten Alternativen zu benutzen.


    Ich habe, so hoffe ich, heute oder spätestens morgen ein Telefongespräch mit einem der Zuständigen Personen bei der WGKK und hoffe dass ich dabei eine für alle zufriedenstellende Lösung herbeiführen kann oder zumindest die zuständigen Stellen davon überzeugen kann dass die Betteilagen nicht völlig gestrichen werden sondern wenigstens auf besonderer Notwendigkeit weiterhin von der WGKK und vielleicht auch von den anderen Gebietskrankenkassen wieder in den Tarif aufgenommen werden.


    Des weiteren freut es mich dass sich mittlerweilen auch ein alter Bekannter, Pepo Meia eingeschaltet hat und er schreibt genau das was Sache ist und was uns alle angeht, hier der Inhalt seines Schreibens:



    Dazu kann ich nur mehr sagen, Danke Pepo, du hast den Nagel auf den Kopf getroffen.

    • Offizieller Beitrag

    Nach einigen Telefonaten sowie eine schriftlich Stellungnahme inkl. ärztlicher Bestätigung habe ich nun zumindestens erreicht dass man sich bei der WGKK Gedanken darüber macht.


    Hier mein Email an die WGKK:



    Eine vorläufige Antwort habe ich bereits erhalten, in der die WGKK die Stellungnahme einer Dipl. Gesundheits.- und Krankenschwester aus dem Bereich Kontinenz- und Stomaberatung angefordert hat.



    Heute hatte ich Besuch von Frau Muttenthaler und auch Sie hat im Großen und Ganzen meine Einschätzung bzw. der ärztliche Stellungnahme Recht gegeben und besonders in meinem Fall bestätigt dass die Versorgungn mit Betteinlagen nicht nur sinnvoller sondern sogar auch noch billiger ist.


    Tatsache ist auf alle Fälle dass die Selbstversorgung bei Inkontinenz mit BEtteinlagen weit leichter ist als mit Netzhosen (mit EInlagen) oder Windeln. Ich hoffe dass die Krankenkasse dies nun genauso sieht und die Betteinlagen wieder in den Tarif aufnimmt auch wenn die Menge reduziert wird. Ich jedenfalls würden die meiste Zeit auch mit "nur" 50 Betteinlagen pro Monat auskommen bzw. selbst wenn es mal doch notwendig wäre dann wäre die Belastung doch so gering dass man deswegen nicht hungern muss.


    Also, hoffen wir al auf das Beste. Ich werde auf alle Fälle weiter berichten.

    • Offizieller Beitrag

    So, der Besuch von Frau Muttenthaler ist jetzt schon eine Weile her aber die WGKK hat sich noch nicht dazu geäußert. Ich werde also in den nächsten Tagen wieder einmal anfragen was denn so los ist. Als kurze Info das Schreiben von Frau Muttenthaler an die WGKK:



    Ich würde mal sagen hier liegt eindeutig ein Widerspruch zum Sparauftrag der Regierung vor da durch die Streichung der Betteinlagen eigentlich höhere Kosten entstehen ?(


    Also irgendwas läuft da echt verkehrt, ich habe den Verdacht hier wird nicht einfach gespart sondern völlig sinnlos auf Kosten der Versicherten Dinge gestrichen.


    Was mich besonders an der ganzen Sache stört ist der Umstand dass die Gebietskrankenkassen dies so einfach machen können nur weil sie "Pflichtversicherer" sind. Bei jeder "normalen" Versicherung hat der Versicherte die Möglichkeit seinen Vertrag zu kündigen wenn die Versicherung Dinge ändert bzw. ihren vereinbarten Leistungen nicht nachkommen.


    Ich hoffe dass schön langsam genug RollstuhfahrerInnen diesen Beitrag gelesen haben und die Krankenkasse mit Emails und Briefen überschütten denn ich fürchte dass meine Einwände, wenn überhaupt nur eine Änderung für mich bringen werden und nicht wie geplant für alle. Also Leute lesen, weitersagen und mit machen.

    • Offizieller Beitrag

    Ob ihr es glaubt oder nicht aber selbst nach all dem hat die WGKK neuerlich das Ansuchen abgewiesen. Gleich mit dem Hinweis dass man sich schriftlich einen ablehnenden Bescheid für gerichtliche Schritte holen kann. Hier der Inhalt des letzten Schreibens:



    Ihr könnt euch natürlich vorstellen dass dies nicht das letzte Wort ist das gesprochen wurde also habe ich ein neuerliches Schreiben verfasst dass auch wieder an alle Parteien sowie diesmal auch an die Medien ging, hier der Inhalt:



    Zusätzlich mit diesem Schreiben habe ich natürlich auch gleich den gesamten Schriftverkehr zwischen der WGKK und mir sowie das Schreiben der Urologie und von Frau Muttenthaler beigefügt.


    Diese Schreiben ging an: BZÖ, FPÖ, Grüne, ÖVP, SPÖ, Bürgerpartei, Hauptverband, Gesundheitsministerium, Bürgeranwalt, Behindertenanwalt sowie an die Zeitungen Kronen Zeitung, Österreich, Der Standard und Profil.


    Mal schauen was jetzt passiert :whistling:

    • Offizieller Beitrag

    Da nach mittlerweilen 2 Monate vergangen sind und bis dato kaum eine Reaktion von Seiten der angeschriebenen Institutionen gab bleibt wohl nur mehr der Weg über das Gericht.


    Ob es dabei wirklich eine Chance gibt und ob es Sinn macht wen einzelne Personen Klage einreichen bleibt offen. Die Infos aus den Medien zeigen allerdings dass Gemeinschaftsklagen höhere Chancen haben daher stellt sich die Frage ob wir nicht gemeinsam eine Klage gegen die WGKK einreichen sollten.


    Bevor wir diesen Weg einschlagen möchte ich euch alle auffordern, meldet euch hier oder schreibt mir. Ich kann ncht glauben dass die Streichung der Betteinlagen nur für mich ein Problem bzw. eine Belastung darstellt. Es wird Zeit dass wir endlich gemeinsam etwas gegen die ganzen Sparmaßnahmen unternehmen. Die Wiederaufnahme der Betteinlagen in den Leistungskatalog wäre ein erster Schritt und weitere könnten folgen.


    Es gibt annähernd 40.000 RollstuhfahrerInnen in Österreich, gemeinsam wäre das eine unüberhörbare Stimme und denkt auch bitte daran dass eine erfolgreiche Klage gegen die WGKK auch ein Schritt für alle Krankenkassen wären denn mit diesem Urteil kann man auch gegen alle anderen Kassen vorgehen.


    Da ich allein nicht alle RollstuhlfahrerInnen erreichen kann bitte ich euch, sagt es weiter, jeden den ihr kennt. Allein kann man nicht viel erreichen aber gemeinsam wäre wir stark.

    • Offizieller Beitrag

    Das Ganze scheint jetzt wider Erwarten doch in Schwung zu kommen denn die Patientenanwaltschaft hat sich nun eingeschaltet und versucht ihrerseits Einfluss auf die Entscheidung der WGKK zu nehmen. Erste Gespräche wurden bereits geführt und es gibt auch eine direkte Ansprechperson Fr. Dr. Karin Zoufal.


    Ob es zu weiteren Gesprächen kommt und wie weiter vorgegangen wird werde ich natürlich hier berichten.


    Ein weitere Möglichkeit die vielleicht auch noch eine zumindest vorübergehende Lösung verspricht ist ein Antrag auf Kostenerstattung. Wie und ob das fuktioniert werde ich prüfen und testen und euch atürlich auch darüber berichten.