Ich könnte echt kotzen, seit 01.02.2012 hat die WGKK die Betteinlagen aus dem Leistungskatalog ersatzlos gestrichen.
Was bedeutet das für uns RollifahrerInnen, selber kaufen und laut Nachfragen kostet die Betteinlage 60x90cm bei Einzelbezug fast 20 Euro (50 Stk.) und bei Quartalsbezug (6 Packungen) ca. 18 Euro (50 Stk.). Somit belaufen sich aktuell die Mehrkosten auf 36 Euro pro Monat.
Ihr könnt natürlich davon ausgehen dass ich da gleich mal ein paar Telefonate geführt habe, Ergebnis Kopfschmerzen.
Also hab ich mich mal hingesetzt und eine Email verfasst und sie an diverse Stellen geschickt, den Inhalt sehr ihr hier:
ZitatAlles anzeigenS.g. Damen und Herren
Ich wende mich heute an Sie sowohl als Rollstuhlfahrer selbst als auch
als Betreiber der größten österreichischen Internetplattform für
RollstuhlfahrerInnen.
Dank der Sparpakete, unabhängig in welchen Bereich, von wem gefordert
bzw. von wem befürwortet wurde wieder einmal bei dene gespart die sich
am wenigsten wehren können.
Diesmal wurde, wie leider schon öfter, im Bereich der Hilfsmittel
eingespart und zwar an einem Produktfür das es keine Alternative gibt,
nämlich an den Betteinlagen. Für den Fall dass Ihnen der Begriff
Betteinlage nichts sagt, es ist einer Windel ähnlich nur dass es halt
nur eine Unterlage ist, die man ins Bett egt bzw. auf den Rollstuhl.
Diese Betteinlage wird von RollstuhlfahrerInnen benötigt um, auf Grund
von Inkontinenz, sowohl bei Harn als auch bei Stuhl, für Sauberkeit und
Sicherheit zu sorgen. Es handelt sich dabei nicht um irgendein
spezielles Produkt auf das man auch ohne Probleme verzichten kann, nein
es ist ein unbedingt notwendiges Hilfsmittel.
Bis 31.01.2012 wurden die Kosten dafür von der WGKK übernommen und man
hat im Quartal 6 Packungen a 50Stk. bekommen. Seit 01.02.2012 wurde das
Produkt aus dem Hilfsmittelkatalog entfernt und die Kosten dafür werden
nicht mehr übernommen. Es gibt auch keinerlei Ausnahmeregelung.
Diese Streichung kostet den Betroffenen ab jetzt als 36 Euro pro Monat,
eine ganz schöne Summe wenn man bedenkt dass das Pflegegeld seit vielen
Jahren nicht erhöht wurde. In meinem Fall bedeutet das dass ich mit
einer Berufsunfähigkeitspension in der Höhe von 302 Euro plus Pflegegeld
der Stufe 5 eine zusätzliche Belastung von 432 Euro im Jahr habe. Wenn
ich bedenke dass ich mit 01.01.2012 eine Pensionserhöhung von gaze 5
Euro hatte stellt sich mir die Frage wie lange ich mir eigentlich noch
leisten kann im Rollstuhl zu sitzen ?
So geht es aber nicht nur mir sondern auch noch vielen anderen und die
Aussage der WGKK dass sie nur das machen was schon die anderen
Gebietskrankenkassen seit längeren machen ist dabei mehr als schmerzhaft
und zeigt wieder einmmal dass die jenigen die diese "nötigen" Sparpakete
beschließen leider keine Ahnung haben was sie damit anrichten bzw. wie
sehr sie den Bürger damit schaden.
Ich sitze seit 23 im Rollstuhl und musste schon sehr oft mit ansehen wie
auf Grund von angeblichen Sparmaßnahmen, Dinge gestrichen wurden die
weit mehr Schaden angerichtet haben als sie im Endeffekt eingespart haben.
Ich hoffe diese kleine Information hilft Ihnen bei der Erwägung weiterer
Sparpakete und rückt ein wenig die Betroffenen dieser Sparmaßnahmen in
den Vordergrund.
mfG.
Michael Koll
Geschickt wurde das Email an:
Hauptverband der österreichischen Sozialversicherungsträger
WGKK
BZÖ
FPÖ
ÖVP
SPÖ
Bürgerpartei
Gesundheitsministerium
Wer was und ob zurück schreibt könnt ihr natürlich dann auch hier nachlesen.