Streit um Behindertenparkplätze

    • Offizieller Beitrag

    Bisher konnten nur Menschen mit einer Geh-Behinderung den begehrten Parkausweis für Behinderte erhalten


    Seit einer Gesetzesnovelle im Jänner können nun auch Menschen mit einer "Mobilitätseinschränkung“ darum ansuchen, wenn es ihnen nicht zumutbar ist, öffentliche Verkehrsmittel zu benützen.


    Im Studiogespräch: Anton Steiner (Verband der Querschnittgelähmten Österreich) und Hans Jürgen Groß (ÖZIV)


    https://www.rollstuhl.at/videos/streit_um_behinderten_parkplaetze_orf_tvthek.mp4



    Quelle: BMIN und ORF TVthek

    • Offizieller Beitrag

    Ich weis zwar das ich mir mit diesem Beitrag keine Freunde machen werde aber kann mir mal bitte jemand erklären warum blinde oder sehbehinderte Personen den 29b Ausweis benötigen ?


    Bislang dachte ich eigentlich das die Behindertenparkplätze, welche ja extra groß sind, für körperbehinderte Personen sind um das Aus.- bzw. Einsteigen mit Gehilfen und/oder Rollstühlen zu erleichtern und da sie ja meist auch noch nahe an Ein.- bzw. Ausgängen sind, um gehbehinderte Personen die Wegstrecke zu verkürzen.


    Bitte nicht falsch verstehen, ich will hier niemanden eine Behinderung absprechen. Lediglich den Bedarf stelle ich hier in Frage.


    Behindertenparkplätze werden so schon ständig durch unsoziale Verkehrsteilnehmer besetzt, nun erweitert man auch noch den Kreis der Berechtigten und das ohne die Anzahl der Parkplätze zu erhöhen. Im Gegenteil, Firmen wird es immer schwerer gemacht für Kunden einen Behindertenparkplatz zu beantragen denn sie müssen nachweisen das eine gewisse Anzahl an gehbehinderten Personen regelmäßig Kunden sind.


    Hinzu kommt auch noch das Blinde nicht selbst fahren sondern gefahren werden.


    Da ist man als selbstfahrender Rollstuhlbenutzer doch eigentlich mehr auf so einen Parkplatz angewiesen, oder ?


    Naja, ich bin mal gespannt was ihr so davon haltet.


    (PS: Dieser Beitrag wurde bereits am Mittwoch, 1. Januar 2014, 11:44 erstellt und nun hier angehängt.)

  • Ich bin ganz deiner Meinung. Nicht das ich Behinderungen werten möchte, aber wer gehen kann, der soll es auch tun.


    Eine Freundin hat ein Kind mit Trisomie 21 und hat diesen Ausweis, den sie vor einigen Jahren beantragt hat und nicht bekommen. jetzt einfach per Post zu zugesandt bekommen.
    Sie braucht ihn jetzt, wo der Filius groß und vernünftiger ist gar nicht mehr.


    Mein Behindertenparkplatz Höhepunkt war beim Schwedenmöbelhaus, wo sich eine eifrige. sportliche, ältere Dame ganz einfach zwischen zwei Autos gequetscht hat und über den Kofferraum ausgestiegen ist.
    Argument: War ja so viel Platz zwischen den Autos..... ?
    Da war sogar die Polizei fassungslos!

  • Das mit den Behindertenparkplätze ist schon ohne dieser Neuregelung ein Problem. Das es jetzt auch noch mehr "Berechtigte" gibt macht es nur noch schlimmer.

  • Naja hier in Vorarlberg hast vor oder bei jedem Geschäft in der Regel Behindertenparkplätze.


    In der ländlichen Gegend, wo auch ich wohne, bleiben die in der Regel auch frei.
    In den Ballungszentren sieht man allerdings oft, dass die von jedem benutzt werden.
    Keine Behinderten, sondern von Personen, die nur gehfaul sind. Die scheren sich dann einen Dreck, ob dann ein wirklich Behinderter deswegen nicht einkaufen kann oder dergleichen.

  • Die Situation in Wien jedenfalls wird immer unerträglicher.Es kam sogar zu einem größeren Streit als ein gehender Dermatitiker mich, Rollstuhhlpflichtig, vom Behindertenparknplatz wegschicken wollte! Das geht dann doch wirklich zu weit.


    Fast Jeder mit irgendeiner Behinderung bekommt Parkausweis, Kloschluessl und Autobahnplakette-im Prinzip hab ich auch nichts dagegen, doch wozu braucht ein mental Gestörter oder sonstwie Beeinträchtigter einen Rolliplatz? Gehfaulheit ist höchstens eine charakterliche Behinderung und daran leiden offenbar faktisch alle.


    Ich verlange ja auch keinen Blindenstock oder ein Stoma nur aus Gleichheitsgrundsatz, oder?


    Mehr dazu auch auf fb unter Behindertenparkplatz, da findest auch einige Posts von mir


    Eins muß ich dazu noch anmerken. Der Oberösterreichische Blindenverband hat seine Mitglieder ausdrücklich dazu aufgefordert Rollstuhlparkplaetze NICHT zu benutzen. Das nenne ich Solidarität unter Behinderten! Ich bin neugierig welche Verbände diesem Beispiel folgen werden. !
    Dabei finde ich persönlich Blindheit unerträglicher als meine Querschnittslähmung. Aber das ist natürlich nur meine persönliche Meinung, die ich niemand anderem aufzwingen möchte. Hat auch nichts mit dem Themazu tun.


    lG, Christian.

    2 Mal editiert, zuletzt von grisu () aus folgendem Grund: Weil ich angeblich nicht berechtigt bin zweites mal zu schreiben

  • Vermutlich wollen es sich die Behörden dadurch einfacher machen und Personal- und Zeitkosten sparen, da sie dann nicht mehr die Behinderung prüfen müssen?!? Ist doch quatsch. Ein guter Bekannter ist blind, der fährt Zug - geht ja auch nicht anders. Und wenn er mit Sehenden unterwegs ist, dann schadet ja ein etwas längerer Weg auch nicht.


    Kopfsteinpflaster ist allerdings auch für Blinde manchmal nicht leicht zu überqueren, da sie mit dem Blindenstock hängen bleiben, aber da hilft ihnen ein breiterer Parkplatz ja auch nichts?


    Also, ich muss ihn mal fragen, was er davon hält. Am Ende weiß er nicht einmal davon ... in Deutschland scheint das ja auch der Fall zu sein.

    • Offizieller Beitrag

    Es steht natürlich außer Frage dass gewisse Barrieren sowohl für Rollstuhlfahrer als auch für Blinde gleichermassen ein Problem darstellen. Das Parkplatzproblem ist aber mit Sicherheit keines zumal hier der "Behinderte ja nicht der Fahrzeugführer ist und somit die Möglichkeit besteht den Blinden an einer sicheren Stelle in der unmittelbaren Nähe des gewünschten Zieles abzusetzen und dann das Fahrzeug wo anders zu parken. Dies ist für eine selbstfahrenden Rollstuhlfahrer nicht möglich.


    Daher sehe ich diese Änderung als eine Zumutung und eine massive Mobilitätseinschränkung. Es ist ohnehin schon manchmal sehr schwer einen geeigneten Parkplatz zu finden da man sich die vorhandenen Behindertenparkplätze ohnehin schon mit anderne Behinderten (die leider immer mehr werden) und mit unachtsamen und/oder rücksichtslosen anderen Verkehrsteilnehmer teilen muss.


    Wenn nun auch noch eine weitere berechtigte Personengruppe dazu kommt und Blinde gibt es eine Menge dann sehe ich für die Zukunft eine Menge Probleme bei der Parkplatzsuche auf uns zukommen. Dieses Problem kann auch nicht so leicht gelöst werden in dem man mehr Behindertenparkplätze schafft denn die Voraussetzungen für einen solchen Parkplatz sind z.B. für Firmen ohne privater Parkfläche schon jetzt schwer zu erfüllen denn sie müssen nachweisen dass eine gewisse Anzahl an anspruchsberechtigten Personen im Monat das Geschäft aufsuchen.


    Außerdem kommt noch dazu dass Unternehmen mit eigenen Parkflächen mehr Behindertenparkplätze zur Verfügung stellen müssten und somit die Zahl der "normalen" Parkplätze reduzieren was möglicherweise zu Problemen führen könnte. Das selbe gilt natürlich für Anrainer die auch oft Probleme haben einen Parkplatz zu finden und durch die Größe eines Behindertenparkplatzes unter Umständen sogar bis zu 3 Parkplätze verlieren können.


    Das Einbeziehen von Blinden in die Gruppe der Berechtigten für die Nutzung von Behindertenparkplätzen führt zu weit mehr Problemen als die zuständigen Stellen annehmen.

  • da ich 100 % AG mit B habe
    habe ich zum Glück allerdings schon vor 15 Jahren einen Parkausweis bekommen.


    das Problem mit dem Parkplatz ist auch bei uns sehr groß


    wenn ich gut drauf bin und sehe das ein Autofahrer/in auf einem falschen Platz steht
    dann bin ich so frei und spreche den jenigen an und sage das das so nicht in Ordnung ist
    na ja rote Rosen bekomme ich da natürlich nicht :rolleyes: