Tübingen - Eine neue Operationsmethode soll Patienten mit einer Querschnittslähmung die Kontrolle über ihre Blasenfunktion zurückgeben. Bisher sind die Betroffenen größtenteils auf Katheter, Windeln oder andere Hilfsmittel angewiesen. Am Universitätsklinikum Tübingen werden nun am kommenden Mittwoch europaweit erstmals Nervenbahnen operativ so umgeleitet, dass der Patient anschließend wieder seine Blasenfunktion selbst kontrollieren kann.
Möglich wird dies durch eine Umleitung von Nerven eines Rückenmark-Reflexbogens aus dem Oberschenkel auf den Reflexbogen der Harnblase, wie die Klinik berichtete. Querschnittslähmungen sind meist die Folge von Verletzungen des Rückenmarks bei Unfällen, können aber auch von Tumorerkrankungen hervorgerufen werden. Ist das Rückenmark durchtrennt, werden Informationen vom Gehirn nicht mehr an die Gliedmaßen weitergeleitet.
Quelle: www.derstandard.at